Es fehlen eine offene Gesprächskultur sowie verantwortliches Denken und Handeln, um nachhaltig bauen zu können. Rainer Hascher, Hochschulprofessor und Architekt, im Gespräch über Politik, Verantwortung, Ethik und die Kultur des Bauens.
Die Architektur des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (MHM) irritiert enorm und hat von Anbeginn die Dresdner entzweit. Denn die Pläne zeichnete der amerikanische Architekt Daniel Libeskind, und der ist nicht dafür bekannt, gefällige Wohlgestalt anzubieten. Vorgefundene Strukturen sind ihm stets Anlass zur Gegenreaktion. Provokant und ignorant sagen die einen, anregend und genial die anderen. In jedem Fall rufen seine Entwürfe entschiedene Reaktionen hervor.
„One-Time Pad“: Der Titel der Ausstellung von Thomas Scheibitz im Frankfurter Museum für Moderne Kunst klingt nicht nur kryptisch – er ist es auch. So lautet nämlich die Bezeichnung für einen Verschlüsselungscode, der nicht zu knacken sein soll.
Gemütlich auf der Couch liegen und lesen, mit dem Finger über das Papier streichen und den Geruch der Druckfarbe riechen: Wer deutsche Comic-Zeitschriften, Fanzines und Magazine liest, wird erstaunt sein über deren Vielfalt. Die Hefte informieren und unterhalten und zeugen von viel Engagement, Fachwissen und Begeisterung. Ein kleiner Überblick von A bis Z.
Sein Studium an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe hat David Hanauer noch gar nicht abgeschlossen, doch schon jetzt macht der 30-Jährige international von sich reden. Mit seinen konzeptionellen Entwürfen untersucht er nicht nur das Wesen, sondern auch die Wahrnehmung der Dinge.
Offene Grundrisse, Wohnküchen oder kombinierte Wohn- und Arbeitswelten? Was Wohnzeitschriften als Trends vorgeben, hat mit der Realität so gut wie nichts zu tun. Das belegt eine aktuelle Studie, die das Wohnverhalten der Deutschen untersucht hat.
Viele kennen Werner Herzog nur als den verrückten Regisseur, der mit diesem wahnsinnigen Schauspieler Klaus Kinski gearbeitet hat. Nahezu unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit hat er sich aber zu einem weltweit anerkannten Dokumentarfilmer entwickelt.
Dreiecksgeschichten, Polizeifilm, essayistische Elemente: Dominik Grafs Kino- und Fernsehfilme ragen stets aus der Masse heraus. Am 6. September 2012 ist der Ausnahme-Filmemacher 60 Jahre alt geworden.
Er habe eigentlich schon immer mehr Weihnachten als Geburtstag gefeiert, meint Heinz Sauer. Die Zahl 80 liefere sowieso keinen Grund zum Feiern. Das sieht die Jazzwelt anders. Für sie ist der Tenorsaxofonist einer der großen Stilisten der Gegenwart.
Richard Wagner – 1813 geboren in Leipzig, gestorben 1883 in Venedig – spaltete schon zu Lebzeiten die Gemüter. Umstritten ist Wagner bis heute. Seine Bedeutung dagegen nicht: Er hat die Operngeschichte beeinflusst wie kein anderer Komponist vor ihm.
Leipzig, Dresden, München und Bayreuth: Vier deutsche Städte sind es vor allem, in denen Richard Wagner gelebt und gewirkt hat. Zu seinem 200. Geburtstag am 22. Mai 2013 wird Wagner als Komponist, Dirigent, Dichter, Musikschriftsteller und Regisseur aber nicht nur dort ausgiebig gefeiert.
Hanns Eisler war der Klassenkämpfer an der Seite Bertolt Brechts, aber auch der Vorzeigekomponist des sozialistischen Deutschland. Damit machte er es der Nachwelt schwer, ihn ohne kritische Vorbehalte zu würdigen. Noch 50 Jahre nach seinem Tod steht der politische Hanns Eisler dem künstlerischen im Weg. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen der Rezeption.
Zwei wegweisende Theater-Produktionen wagen Neues – sie unterwandern nicht nur etablierte Theaterformen, sie wollen auch die Gesellschaft unterminieren: Jérôme Bel mit „Disabled Theater“ und elf geistig behinderten Schauspielern des Züricher Theaters Hora, und Laurent Chétouane mit „Sacré Sacre du Printemps“ und sieben Tänzern mit ganz verschiedenem Hintergrund und seltsam bemalten Gesichtern.
Die freie Theaterszene in Deutschland ist derart groß und vital, dass man nur grob skizzenhaft von Positionen und Tendenzen der Entwicklung sprechen kann. Idealtypisch steht das freie Theater dem großen Bereich der Staats- und Stadttheater gegenüber.
Der Philosoph Martin Gessmann hat 2011 das Buch „Philosophie des Fußballs“ veröffentlicht. Im Interview erzählt er, warum der Fußball ein unzeitgemäßes Phänomen ist und die Gesellschaft vom FC Barcelona einiges lernen kann.
Gleichstellungspolitik ist kein Novum der letzten Jahre. Trotzdem kommen die wenigsten Frauen in den Führungsetagen börsennotierter Unternehmen an. Eine europaweite Frauen-Quote für Aufsichtsräte soll das ändern.
Nach seiner vielbeachteten Untersuchung „Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“ analysiert Hartmut Rosa in seinem neuen Buch „Weltbeziehungen im Zeitalter der Beschleunigung“, wie der sich fortwährend dynamisierende Beschleunigungsprozess der Gesellschaft nicht nur unser Verhältnis zur Welt und zu uns selbst verändert, sondern auch die demokratische Willensbildung aus der Bahn zu werfen droht.
„Spät-“ und „Post-“Diagnosen haben wieder einmal Konjunktur, sie beziehen sich auf Moderne, Kapitalismus, aber auch auf die Demokratie. Hans-Martin Schönherr-Mann resümiert eine jüngst von Thomas Assheuer, Armin Nassehi, Hartmut Rosa und Boris Groys in der Wochenzeitung „Die Zeit“ angestoßene Debatte.
Der Politikwissenschaftler und Kenner des Berliner Politikbetriebes über das Privatleben deutscher Politiker und warum es so selten in den Medien vorkommt.
Der Abwanderungstrend des letzten Jahrzehnts setzt sich fort. Über die Motive kann nur spekuliert werden. Vermutlich hängt viel von wirtschaftlichen Faktoren ab, meint Dr. Holger Kolb vom Sachverständigenrat Deutscher Stiftungen für Integration und Migration.
1992, in einer Zeit epochaler Umbrüche, veröffentlichte der Friedensforscher Dieter Senghaas seine Studie „Friedensprojekt Europa“. 20 Jahre später wird die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Fremdsprachenkenntnisse, so heißt es, sind in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar und ein Muss im Lebenslauf. Studien zeigen dagegen: Gute Fremdsprachenkenntnisse spielen zwar eine immer wichtigere Rolle, doch es gibt große Unterschiede.
Das klassische Familienbild hat ausgedient. Während die Deutschen immer älter werden, heiraten sie immer seltener und bekommen immer weniger Kinder. Die Politik steuert gegen – doch bislang mit wenig Erfolg.
Man spricht spanisch, portugiesisch, italienisch, griechisch. In Cafés im Berliner Stadtteil Kreuzberg, in der U-Bahn und in den Szene-Kneipen in Berlin-Mitte fällt der Trend besonders auf. Es sind nicht nur Touristen auf Deutschlandtour, es sind immer mehr junge Zuwanderer aus dem Süden Europas, die vor der Krise nach Berlin geflohen sind. Sogar Ratgeber für Neuberliner werden in Buchhandlungen auf Italienisch oder Portugiesisch angeboten.