Übermäßig hoch ist es gar nicht, das Hochhaus der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW in Frankfurt am Main. Hochhaus genug ist es trotzdem, wie die Auszeichnung mit dem international renommierten Annual Award 2011 als bestes Hochhaus der Welt zeigt. Der Award wird vom Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) in Mies van der Rohes Illinois Institute of Technology in Chicago vergeben.
Seit Mitte der 1990er-Jahre ist das ehemalige sowjetische Untersuchungsgefängnis in Potsdam öffentlich zugänglich. Im historischen Gebäude und im Neubau der Ende 2008 gegründeten Gedenkstätte wird seit April 2012 eine Dauerausstellung gezeigt, die sich mit der Geschichte des Ortes auseinandersetzt. Erklärtes Ziel der Initiatoren ist es, sowohl die menschenverachtenden Maßnahmen des sowjetischen Geheimdienstes zu dokumentieren, als auch den ehemaligen Häftlingen zu gedenken.
Mit seinem jüngsten Erweiterungsbau geht das Frankfurter Städel-Museum unter die Erde. Die neuen Ausstellungsräume des Museums liegen unter einer Rasenfläche im Hof des bestehenden Gebäudes. Von außen sichtbar wird der Bau durch die vielen runden Oberlichtfenster, die die Rasenfläche durchbrechen.
Er setzt Menschen unter Drogen, zaubert Wolken an den Himmel und macht dunkle Hinterhöfe zu Plätzen an der Sonne. Der Berliner Konzeptkünstler Christoph Keller bewegt sich an den – teils verschwommenen – Grenzverläufen des Daseins: zwischen Kunst, Wissenschaft und patentierter Erfindung.
In seinen Filmen und Installationen beschäftigt sich Clemens von Wedemeyer mit dem Wahrheitsgehalt von Geschichte und Geschichten: mit einem subjektiven Blick und mit jener imaginären Barriere zwischen Bühne und Publikum, die im Theater als „vierte Wand“ bezeichnet wird.
Im Ausland zu arbeiten ist für viele Comiczeichner, Illustratoren und Künstler ein Traum, der nur selten in Erfüllung geht. Wer es geschafft hat und zumindest einige Zeit im Ausland gelebt hat, möchte diese Erfahrung aber meist nicht missen.
Hendrik Dorgathen gehört zu den eigenständigsten und renommiertesten Comic-Autoren Europas. Seine bekannteste Comic-Geschichte Die Spore entstand bereits in den späten Neunzigerjahren für ein spanisches Magazin, wurde auf Deutsch aber erst 2008 in der Kurzgeschichtensammlung Slow veröffentlicht.
Dem in diesem Jahr mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichneten Comic-Zeichner Simon Schwartz gelingt es, akribisch recherchiertes historisches Material in spannende Grapic Novels umzusetzen. Sein Debüt drüben! erzählt die Geschichte der schwierigen Ausreise seiner Eltern aus der DDR nach Westberlin. In Packeis schildert er die Abenteuer des afroamerikanischen Polarforschers Matthew Henson.
Die neue Direktorin der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst, Franciska Zólyom, beruft sich programmatisch auf John Cage. Mit „Opening Spaces for Action“, ihrer ersten Ausstellung als Kuratorin, präsentiert sie vom 7. Juli bis zum 30. September 2012 im Rahmen von „Cage100“ – ein internationales Musik- und Kunstprojekt anlässlich des 100. Geburtstages von John Cage – vergängliche Werke.
Die Ausstellung „Made in Germany Zwei“ in Hannover zeigt: Die junge Kunstszene in Deutschland ist international. Aber die gezeigten Arbeiten sind selten vielschichtig.
Die künstlerisch-literarische Strömung der Konkreten Poesie entstand zeitgleich an vier verschiedenen Orten. In Deutschland war Franz Mon einer ihrer wichtigsten Vertreter. Sein Werk hat die künstlerische Auseinandersetzung mit der Sprache bis heute beeinflusst.
Im Jahr 2010 schlossen sich die beiden türkischstämmigen Jungdesignerinnen Derya Issever und Cimen Bachri zum Modelabel Issever Bahri zusammen. Inspiration für ihre Kollektionen sind ihre gemeinsamen türkischen Wurzeln.
„Amüsant, sperrig, verrückt, visionär, unangepasst und radikal eigenwillig.“ So beschreibt Birgit Kohler, künstlerische Leiterin des Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Berlin, das zeitgenössische griechische Kino, das auch mit der aktuellen Krise zu kämpfen hat. Birgit Kohler im Interview mit Goethe.de.
Frauenfilm – ist das ein quotenträchtiges Genre oder ein politisches Statement? Wie steht es beim Film um die Gleichberechtigung? Hinter dem Begriff Frauenfilm verbirgt sich eine widersprüchliche Geschichte mit vielen offenen Fragen.
Mitte der 1980er-Jahre entdecken DDR-Teenager das Skateboard. Auf den Brettern schaffen sie sich einen Freiraum abseits von Regeln und Wettbewerb. „This ain’t California“ ist ein bewegender Film über Freundschaft, Jugend und Freiheit.
David Oels ist Juniorprofessor für Buchwissenschaft an der Universität Mainz und renommierter Sachbuchforscher. Er findet, dass das Sachbuch kulturgeschichtlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Die Tanzausbildung an der Folkwang Universität der Künste ist seit ihrer Gründung im Jahre 1927 eng verbunden mit der Tradition der durch Rudolf von Laban und Kurt Jooss geprägten Theorie der Bewegungsanalyse. Die erstmals von Laban formulierten Erkenntnisse prägten den Modernen Tanz innerhalb und außerhalb Deutschlands entscheidend und werden in Essen auch heute noch durch die Jooss-Leeder-Technik und die nach Laban benannte Bewegungsschrift (Kinetographie Laban/Labanotation) aktiv vermittelt und zukunftsweisend weiterentwickelt.
Choreografie hat vor einiger Zeit begonnen, die Bühne der Gegenwart zu verlassen und sich in die Spielorte der Geschichte aufzumachen. Damit arbeitet das Feld des Tanzes wieder einmal mit einer Verwirrung.
Das Frankfurt LAB versteht sich als Ort, der künstlerischen Prozessen Zeit gibt – und dem Publikum Einblicke in die verschiedenen Aktivitäten des Labors gewährt.
„Den Kommunismus mit der Seele suchen“, Esther Slevogts Recherche über den Schauspieler, Regisseur und Intendanten Wolfgang Langhoff, ist mehr als eine klassische Künstlerbiografie. Ohne die individuelle Seite zu vernachlässigen, entdeckt die Berliner Theaterkritikerin in dem 1901 geborenen Theatermann auch „eine Schlüsselfigur zum Verständnis der deutschen Geschichte“ jener Epoche und schafft damit ein außergewöhnliches Werk biografischer Literatur.
Stückemärkte sind gleichermaßen Fach- und Publikumsmessen wie Förderinstrumente für zeitgenössische Dramatik. In Zeiten steigender Uraufführungszahlen haben sie sich ausdifferenziert.
Die Familie stand schon immer im Zentrum der Dramatik. Neuerdings erinnern Autoren, Regisseure und Schauspieler mit autobiografischen Theatertexten auch an traumatische Geschichtsmomente ihrer Heimatländer.
Vom 21. bis zum 25. Mai 2012 fand in Mülheim an der Ruhr „KinderStücke 2012“, das Festival der neuen deutschsprachigen Dramatik für Kinder statt. Ein Überblick über die wichtigsten deutschen Kinderstücke aus der Spielzeit 2011/2012.
Hatten die Clubs der Wendezeit noch nicht mal eine Steuernummer, kommen sie heute nicht mehr ohne Businessplan aus. Zwei Filme erzählen die Geschichte der Berliner Clubkultur.
Stuttgart ist eine Stadt der Moderne. Mit der Weißenhofsiedlung (1927) befindet sich hier eines der weltweit wichtigsten Ensembles, mit Gebäuden von Mies van der Rohe und Le Corbusier.
Niklas Luhmann (1927–1998) gilt zweifellos zu Recht als einer der bedeutendsten Soziologen – nicht nur in Deutschland. Mit seiner über Jahrzehnte entwickelten Systemtheorie hat er eine der wenigen umfassenden gesellschaftstheoretischen Analysen der modernen Gesellschaft vorgelegt. Sein Ansatz ist gleichwohl bis heute heftig umstritten – und das hat nicht zuletzt mit seiner Betrachtung des Politischen zu tun, die mit tradierten Deutungen und verbreiteten normativen Erwartungen radikal bricht. Luhmanns Werk ist in der Summe eine kritische Ernüchterung über die Grenzen des Politischen.
In der Gedenkstätte Bautzen, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis, ist seit Juni 2012 das Klangkunstwerk „Zwei Zellen“ installiert. Es vermittelt den Besuchern akustisch einen Eindruck von Wahrnehmungen und Empfindungen der Gefangenen in Isolation und Haft.
Die wenigsten Menschen betrachten sich als Rassisten. Bedeutet das auch, dass sie sich nicht rassistisch ausdrücken? Sicher nicht, findet die Anglistik- und Afrikanistik-Professorin Susan Arndt. In einem Buch zeigt sie die dunkle Seite der deutschen Sprache.
Bei mehrsprachigen Kindern besteht die Gefahr, dass klassische logopädische Verfahren nicht mehr greifen. Sprachheilpädagogen suchen nach neuen Ansätzen in der Therapie.
Das Allround-Talent im Klassenzimmer: Richtig angeleitet machen Rollenspiele im Fremdsprachenunterricht in der Regel viel Spaß und ermöglichen ein probeweises Handeln in der Fremdsprache.
„Viadrinisch“ nennen die Studierenden der Europa-Universität Viadrina ihre deutsch-polnischen Sprachmischungen. Sie bauen nicht nur deutsche Begriffe wie „Sprechstunde“ in polnische Sätze ein, sondern ergänzen sie auch durch polnische Endungen.
Die Klima-Krise spiegelt die psychische und spirituelle Krise des Menschen und sein gestörtes Verhältnis zur Natur. Können animistische Naturvölker uns einen Ausweg weisen?
Was soll aus mir werden? Im Moment der Entscheidung werden Kinderträume meist mit Berufen ersetzt, die Erfüllung oder das große Geld versprechen. Das Richtige zu finden, ist gar nicht so leicht. Fünf Jugendliche sprechen über das Suchen und Finden der Profession.
Das seit 1983 laufende Sozio-oekonomische Panel ist die umfassendste Längsschnittstudie über das Leben der Menschen in Deutschland – über ihre Sorgen, ihre Nöte, ihre Arbeit, ihre Familie und über das, was sie glücklich macht.
Das Modell des „Rheinischen Kapitalismus“ steht für die soziale Zügelung des Kapitalismus, das angelsächsische Kapitalismusmodell für seine Entfesselung. Im Interview mit Goethe.de plädiert der Wirtschaftssoziologe Richard Münch für den Erhalt kultureller Diversität – auch und gerade im Hinblick auf den Kapitalismus.
Sie heißen „Philosophy and Economics“, „Philosophie, Politik und Ökonomik“ oder „Philosophie, Politik und Wirtschaft“. Man kann sie, auch berufsbegleitend, als Bachelor- oder als Masterstudiengänge studieren. Und sie sind neu, jedenfalls in Deutschland. Welche Kompetenzen bilden sie aus? Und wozu sind sie gut? Erleben wir hier gerade die Geburt einer neuen philosophischen Ökonomie?
Wer ist heute in Deutschland noch offline? Tatsächlich gibt es nach wie vor einige Abstinente – und ihre Zahl scheint sich nicht mehr zu verringern. Doch das mobile Internet wird auch für sie zur großen Versuchung. Davon jedenfalls ist die Initiative D21 nach ihrer jüngsten Studie überzeugt.
Vorurteile und Klischees zum Handwerk kennt jeder. Dabei gibt es kaum ein Berufsfeld, das so vielseitig ist. Um dies der Jugend bewusst zu machen, poliert das Handwerk mit selbstbewussten Filmen und Slogans sein Image auf.
Schulbibliotheken leisten einen zentralen Beitrag bei der Vermittlung von Informationskompetenz. Dennoch spielen sie in der Bildungspolitik in Deutschland kaum eine Rolle. Goethe.de sprach mit Julia Rittel, der Vorsitzenden der Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Nordrhein-Westfalen über Verbesserungsmöglichkeiten.
Im August 2011 nahm bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eine Koordinierungsstelle ihre Arbeit auf. Sie stimmt bundesweit Maßnahmen zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts ab und erarbeitet ein nationales Konzept zu dessen Schutz.
Im virtuellen Himmel finden moderne Christen spirituellen Beistand. Sie beten interaktiv, beichten digital, besuchen den Gottesdienst auf Facebook oder die Mittagsandacht auf Twitter. Die Offenbarung Gottes geschieht für den modernen Christen auch im Internet.
In rund sechzig Jahren haben mehr als 2.000 junge Menschen eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München absolviert. Vieles hat sich bei der Ausbildung in den letzten Jahren verändert. Ein Interview mit dem Leiter der Schule, Jörg Sadrozinski.
Trotz der Neuen Medien verzeichnet der traditionelle Hörfunk hohe Reichweiten und stabile Werbeumsätze. Dennoch gelten Digitalisierung, Internet-Nutzung und neue mobile Endgeräte als Herausforderungen für die deutschen Radio-Sender.